SSG — Sozial Schnell Gut

  • Kunde:
    Bauforum RLP
  • Standort:
    Mainz
  • Datum:
    06.2016
  • Größe:
    BGF 580 m²
  • Status:
    Abgeschlossen
  • Typologie:
    Sozialer Wohnungsbau

Die altbekannten städtebaulichen Typologien „Reihe“ und „Block“ im sozialen Wohnungsbau sind aufgrund der hohen Umsetzungsdichte seit den 50er Jahren stigmatisiert. In Ballungszentren, zentrumsnah finden diese Typologien im hochwertigen Neubau zwar ihr Publikum, dennoch kann der durch den Gentrifizierungsdruck ausgelösten Hype nicht über das kritische Verhältnis einer breiten Bevölkerung zu selbigen, städtebaulichen Bausteinen hinwegtäuschen. Es geht bei der Suche nach neuen Wohnformen vielmehr um Bausteine die Ecken und Kanten haben, Gebäude, die in ihren Proportionen und dem Erscheinungsbild an gewachsene und deswegen mit Ihrem Umfeld verbundene Strukturen erinnern und den menschlichen Maßstab berücksichtigen. Deswegen ist uns dieser Wettbewerb Anlass die „Sozialbau–Villa“ als einen kleinteiligen Baustein in den Fokus der Best-Practice-Beispiele zu bringen. Das modulare Prinzip der „Villa“ zieht sich konsequent vom massiven Kern bis hin zur leichten Fassade durch. Sie unterstützt als Baustein den permeablen Stadtraum und gesellt sich additiv zum stadtstrukturellen Bestand – alleine oder clusterartig besetzt die „Villa" vorhandene Lücken und Freiräume. 

Die Villa soll Heimat werden. Heimat für ihre Bewohner und die umliegende Nachbarschaft. Der Eingangsbereich ist die Schnittstelle, der halböffentliche Raum mit Sondernutzungen zur freien Adaption durch ihre Nutzer. Dem menschlichen Bedürfnis nach überschaubaren Größen, ob baulich oder sozial, kommt der Bebauungsvorschlag im besonderen Maße nach. Heimat entsteht durch soziale Bindung und Dazugehörigkeit. Diese stellt sich in der „Sozialbau-Villa“ durch gemeinschaftlich verwaltete und zu nutzende Räume ein. Der Versammlungsraum im Erdgeschoss, das Gästezimmer im Zweiten und die, den privaten Freiraum ersetzende, Gemeinschaftsterrasse auf dem Dachgarten sind Begegnungsräume und nachbarschaftsstärkende Refugien.